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Risiko- und Moneymanagement

 


Risiko- und Moneymanagment bedeutet, dass man bei jedem Trade den man eingeht, sowohl das Risiko als auch die eingesetzten Mittel entsprechend kontrolliert.

Das Risko- und Moneymanagement behandelt folgende Fragen:

  • Wo ist ein günstiger Einstiegspunkt (Preis)?
  • Wie hoch ist das Risko, das ich eingehen möchte?
  • Wo sichere ich mich am besten mit einem Stop ab?
  • In welcher Währung wird das Instrument gehandelt?
  • Was ist meine Kontowährung?
  • Was ist die Währung in der das Risiko berechnet werden soll?
  • Wie ist der aktuelle Kurs des Instruments/des Risikoberechnungs-Währungspaares?
  • Welchen Spread hat das Instrument?
  • Welche durchschnittliche Slippage hat das Instrument?
  • Wie hoch ist die Ordergröße unter Einbeziehung all dieser Faktoren?
  • Ist die errechnete Ordergröße gerade oder ungerade (Odd-Lots - Gefahr einer schlechten Preisstellung durch Marketmaker)?

Das Wichtigste am Risikomanagement ist zu wissen, wo möchte man in einen Trade einsteigen, wieviel möchte man riskieren und wo ist der Punkt um wieder aus dem Trade auszusteigen - d.h. "Wo liegt der Initial-Stop"?

RiskAndMoneyManagement

Zwischen dem Einstieg und dem InitialStop liegt der Geldbetrag, den man verlieren kann.
Aufgrund dieses Geldbetrags ergibt sich nach den folgenden Schritten schlussendlich die Ordergröße.

Schritt 1.Positionierung des Einstiegs.

Zuerst ist es wichtig einen geeigneten Einstiegspunkt in einen Trade zu finden.

Ein Einstiegssignal kann dabei folgendermaßen zustande kommen:

  1. vollautomatisch
  2. aufgrund eines Signal in einer halbautomatisierten Umgebung
  3. diskretionär.

Der Zeitpunkt der Signalgebung ist dabei nicht unbedingt mit einem sofortigen Einstieg gleichzusetzen. Die Order kann vom Trader auf ein anderes Preisniveau gelegt werden, als der Preis zum Zeitpunkt der Signalgebung war (z.B. erst beim Ausbruch durch das Hoch bzw. Tief der aktuellen Kerze oder beim Ausbruch aus einem Pivot-Pattern usw.).

Schritt 2. Positionierung des Stops.

Ist man sich bewusst wo man einen Einstieg setzt, so ist die nächste Konsequenz festzustellen, wo man den Ausstieg aus dem Trade sieht, falls er nicht in die gewünschte Richtung läuft. AgenaTrader bietet eine Reihe von markttechnischen Stopmethoden an.
Vorsicht ist bei fixen Stops (z.B. 15 Ticks hinter dem Einstieg) geboten. Solche Stops führen dazu, immer wieder an verschiedensten Stellen aus dem Markt gefischt zu werden und dadurch in Verlegenheit zu kommen Stops zu löschen bzw. Risiko erhöhend zu verändern. Stops sollten sich nach markttechnisch relevanten Punkten richten.

Schritt 3 Errechnung des Abstands zwischen Einstieg und Initial Stop.

Hier wird errechnet, wieviel Cents/Punkte/Ticks/Pips man im Trade riskiert.

Schritt 4. Welche Währungen sind beteiligt.

Hierbei ist wichtig zu wissen in welcher Währung das Instrument gehandelt wird, bzw. in welcher Währung die Risikoberechnung des Traders erfolgt. Die Währung der Risikoberechnung wird meist die Kontowährung sein - jedoch ist es möglich Konten in unterschiedlichen Währungen zu führen und um auch da den Überblick über sein Risiko zu behalten definiert man eine Währung die über den Kontowährungen steht und die Risikoberechnung auf Basis dieser einheitlichen Währung vornimmt.

DisplayCurrency

Die Risikowährung wird im Tools -> Konfigurations-Escort -> Allgemein-Tab definiert. Somit kann der Wert des gehandelten Instruments auf die Risikoberechnungs-Währung konvertiert werden.

Schritt 5. Positionsgrößenberechnung.

Ein wichtiger Faktor zur Berechnung der Positionsgröße ist die Größe des Kontos. Man sollte sein Risiko immer an die Kontogröße anpassen um zu verhindern, dass nach einer Serie von Fehltrades das Konto ruiniert ist. Einerseits kann bei angelaufenen Gewinnen das Risiko erhöht werden, jedoch muss das Risiko andererseits auch verringert werden, wenn die Kontogröße schrumpft.

Zur Positionsgrößen-Berechnung werden folgende Möglichkeiten angeboten:

RiskManagement1

1.1.1.1. Risiko pro Trade


Mit dieser Berechnungsmethode wird die Ordergröße aufgrund eines eingegeben Prozentsatzes in Bezug auf die Kontogröße berechnet.

Beispiel Buying Power:

 

  • Nehmen wir an, dass man 25.000,-- auf seinem Konto hat und der Broker bietet einen Hebel von 4 an. Das macht  100.000,-- am Konto die investiert werden können.
  • Wählt man eine Risikodefinition von 0,15% so setzt man bei jedem Trade 150,- in der Risikowährung (in unserem Fall EUR ) aufs Spiel. Der absolute Betrag ändert sich jedoch, wenn das Konto wächst oder schrumpft.
  • Setzt man bei einem in in USD gehandelten Instrument den Einstieg bei 11,93 und den Stop bei 11,75 so hat man eine Differenz von 18 $Cent. Rechnet man jetzt noch 1 Cent Spread und 2 Cent Slippage ein so erhöht sich die Differenz auf 21 $Cent.
  • Nun wird diese Differenz auf die Risikowährung umgerechnet - im Moment beträgt der EURUSD-Umrechnungskurs 1,423. d.h. 21$Cent / 1,423. So entsteht eine Differenz in der Risikowährung von 14,7575 €Cent bzw. 0,147575 €.
  • Nun kann eine gerade Ordergröße ermittelt werden: 150,-- / 0,147575 = 1016 Aktien

Wichtiger Hinweis: Bei dieser Berechnungart bleibt das Risiko immer dasselbe, jedoch variiert der eingesetzte Betrag. Weiters ist hinsichtlich des Ergebnisses von 1016 Aktien zu berücksichtigen, welche Einstellungen SIe bei den Order-Rundungen getätigt haben, die weiter unten erklärt werden.

Beispiel Cash Value

 

  • Nehmen wir an, dass man 100.000,-- auf seinem Konto hat und nutzt nicht die Buying Power-Möglichkeit, d.h. es gibt keinen Hebel. Das macht  100.000,-- am Konto die investiert werden können.
  • Wählt man eine Risikodefinition von 0,15% so setzt man bei jedem Trade 150,- in der Risikowährung (in unserem Fall EUR ) aufs Spiel. Der absolute Betrag ändert sich jedoch, wenn das Konto wächst oder schrumpft.
  • Setzt man bei einem in in USD gehandelten Instrument den Einstieg bei 11,93 und den Stop bei 11,75 so hat man eine Differenz von 18 $Cent. Rechnet man jetzt noch 1 Cent Spread und 2 Cent Slippage ein so erhöht sich die Differenz auf 21 $Cent.
  • Nun wird diese Differenz auf die Risikowährung umgerechnet - im Moment beträgt der EURUSD-Umrechnungskurs 1,423. d.h. 21$Cent / 1,423. So entsteht eine Differenz in der Risikowährung von 14,7575 €Cent bzw. 0,147575 €.
  • Nun kann eine gerade Ordergröße ermittelt werden: 150,-- / 0,147575 = 1016 Aktien

Wichtiger Hinweis: Bei dieser Berechnungart bleibt das Risiko immer dasselbe, jedoch variiert der eingesetzte Betrag. Weiters ist hinsichtlich des Ergebnisses von 1016 Aktien zu berücksichtigen, welche Einstellungen Sie bei den Order-Rundungen getätigt haben, die weiter unten erklärt werden.

1.1.1.2. Fixer Betrag


Dabei wird immer ein gleichbleibender Betrag herangezogen, unabhängig von der Kontogröße.

Beispiel:

 

  • Nehmen wir an, dass Sie Ihr Risiko per Trade auf den fixen Betrag von 300.-- EUR setzen.
  • Setzt man bei einem in in USD gehandelten Instrument den Einstieg bei 11,93 und den Stop bei 11,75 so hat man eine Differenz von 18 $Cent. Rechnet man jetzt noch 1 Cent Spread und 2 Cent Slippage ein so erhöht sich die Differenz auf 21 $Cent.
  • Nun wird diese Differenz auf die Risikowährung umgerechnet - im Moment beträgt der EURUSD-Umrechnungskurs 1,423. d.h. 21$Cent / 1,423. So entsteht eine Differenz in der Risikowährung von 14,7575 €Cent bzw. 0,147575 €.
  • Nun kann eine gerade  Ordergröße ermittelt werden: 300,-- / 0,147575 = 2032 Aktien

Hierbei hat der eingesetzte Betrag immer die gleiche Größe. Jedoch  ist hinsichtlich des Ergebnisses von 2032 Aktien zu berücksichtigen, welche Einstellungen Sie bei den Order-Rundungen getätigt haben, die weiter unten erklärt werden.
Arz ACHTUNG! Auch hier variiert das Risiko und die Verluste sind nicht wirklich kontrollierbar. Durch den fixen Betrag werden auch Veränderungen am Konto (Erhöhung/Schrumpfung) nicht in Betracht gezogen.

1.1.1.3. Max. Investment per Trade definiert in Prozent


Sie können einen maximalen Prozentsatz basierend entweder auf der Kaufkraft oder auf dem Cash Value Ihres  Kontos berechnen lassen, um das max. Investment per Trade festzulegen.

Beispiel:

 

  • Ausgehend von einem Konto Cash Value von 25.000 USD wählen Sie die Berechnung auf Cash Value.
  • Gehen wir weiter davon aus, dass Sie pro Trade 15% investieren möchten.
  • Das bedeutet, dass Sie maximal 3.750 USD pro Trade investieren.

Bitte beachten: Die Einstellungen zu sowohl Risk per Trade als auch zu max. Investment per Trade werden in der Ordergrößenberechnung berücksichtigt. Wenn einer der Parameter erreicht ist, wird die finale Ordergröße berechnet. Das kann einerseits zu einem geringeren Investment führen, oder andererseits zu einem geringeren Risiko per Trade. Weiters istzu berücksichtigen, welche Einstellungen Sie bei den Order-Rundungen getätigt haben, die weiter unten erklärt werden.

Schritt 6. Verlustbegrenzung

Ein Trading-Konto kann täglich mit einer Vielzahl von Orders, Positionen und abschließend Trades gefüllt werden, welche Gewinne und Verluste produzieren. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass es eine Übersicht und Kontrolle, sowie eine Verlusteingrenzung gibt.

Die Funktion Daily Loss Limit erlaubt es, ein Limit auf den maximalen Verlust pro Konto und pro Tag zu setzen. Der Gesamtverlust wird in der Spalte Daily PL des Reiters Konto angezeigt. Sobald der Gesamtverlust aller offenen und geschlossenen Positionen das angegebene Limit übersteigt, wird das folgende Popup-Fenster angezeigt:

Popup Limit Loss
Zwei Möglichkeiten stehen in weiterer Folge zur Auswahl:

  1. Das Limit kann erhöht werden, indem eine neue Summe im Feld New Daily Loss Limit eingeben wird. Das neue Limit soll größer als das Vorherige sein. Danach klickt man auf den Button „OK“ und alle Positionen auf dem aktuellen Konto laufen weiter bis das neue Limit erreicht wird.
  2. Presst man stattdessen den Button Flatten and block, werden alle offenen Positionen und Orders, des Kontos, automatisch geschlossen und keine neuen Trades für diesen Tag erlaubt.

 

Schritt 7. Runden auf Lot-Größen.

Bei den in Schritt 5 beschriebenen Positionsgrößenberechnungen wurden ungerade Positionsgrößen errechnet. An den Börsen werden jedoch hauptsächlich gerade Ordergrößen - sogenannte Lots gehandelt.

  • bei Aktien sind das meist 100er Pakete.
  • bei Forex sind das 100.000 Währungseinheiten
  • Durch den Retail-Handel gehen jedoch auch immer mehr MiniLots (10.000) und MicroLots (1.000) über den Ladentisch.

Im Konfigurations-Escort -> AT plusplus: Order-Rundung und auch im Futures-Tab kann man einstellen, wie man solche Rundungen behandelt haben möchte.

Die folgende Definition bedeutet, dass berechnete Positionsgrößen:

  1. die kleiner 300 sind auf die nächsten 20 gerundet werden;
  2. die größer 300 sind auf die nächsten 100 gerundet werden. 

RoundOrder

Das bedeutet unsere zuvor berechneten Positionsgrößen würden schlussendlich folgendermaßen aussehen:

  • Risiko pro Trade: 1355 -> 1400
  • Anzahl Parallelpositionen: 1391 -> 1400
  • Fixer Betrag: 1192 -> 1200

Eine Positionsgröße von 283 würde beispielsweise auf 280 gerundet werden.

Arz  Wichtig! Das Simulationskonto kann einen negativen Wert haben, was bedeutet, dass beim Trading mit dem Simulationskonto der Cash Value des Kontos überschritten wurde

Arz  Achtung! Details finden Sie auf der Seite Risk Management

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