In diesem Kapitel werden alle Zeichenwerkzeuge ausführlich beschrieben.
Text
Mit dem Text Objekt können beliebige Texte in den Chart eingefügt werden.
Es besteht auch die Möglichkeit mehrzeilige Textobjekte durch drücken von Shift+Enter zu erzeugen, und diese mit einem Doppelklick zu editieren.
Line Shapes
AgenaTrader erlaubt es, die verschiedenen Linien am Chart zu zeichnen:
Trendlinie
Eine Methode, um eine Bewegung zu erfassen, ist der Einsatz von Trendlinien.
Das Grundprinzip ist einfach. In einer Aufwärtsbewegung werden die Extrempunkte der Reaktionstiefs des Marktes miteinander verbunden und diese Linie bis an das Ende des Charts oder darüber hinaus verlängert. Anders verhält es sich bei einem Abwärtstrend. Hier werden die Extrempunkte der Reaktionshochs miteinander verbunden.
Trendlinie Advanced
Diese fortgeschrittene Version der Trendlinie ist magnetisch (bei entsprechender Einstellung - Doppelklick auf die Trendlinie und Aktivierung bzw. Deaktivierung der Funktionalität) und wird gleichzeitig unendlich in die Zukunft projiziert. Auf der Trendlinie sind zwei Punkte vorhanden mit denen der Anfangspunkt und der erste Auflagepunkt ausgewählt werden kann.
Die Trendlinie wird dabei je nach Bewegung standardmäßig automatisch auf den nächstgelegenen Eröffnungs-, Schluss-, Hoch- oder Tiefkurs einer Kerze gelegt.
Möchte man diesen Automatismus nicht haben, kann man im Eigenschaften-Dialog (erscheint bei Doppelklick auf die Trendlinie), durch deselektieren der Funktion Is Magnetized, diese Funktion abschalten.
Weitere Zeichenmöglichkeit:
- Mit einem einfachen kurzen Klick auf den gewünschten Bereich, wird eine exakte horizontale Line gezeichnet.
- Standardmäßig wird die Linie nach Rechts gezeichnet, jedoch kann man nun diese im Eigenschaften Dialog nach Links ändern.
Geometrische Formen
Folgende geometrische Formen können gezeichnet werden:
Einige Beispiele:
Chart Markierungen
Folgende Chartmarkierungen können eingezeichnet werden:
- Kreise
- Quadrate
- Diamanten
Fibonacci
Namensgeber ist der Mathematiker Leonardo Fibonacci, der die Zahlenreihe 0,1,1,2,3,5,8,13,21,34,55,89,144,233 usw. im 13. Jahrhundert entdeckte. Die nächstfolgende Zahl der Reihe ergibt sich durch die Addition ihrer beiden Vorgänger. Das Spannende an dieser Zahlenreihe ist, dass - wenn man eine Zahl durch die folgende Zahl dividiert - sich ein Wert nahe 0,618 ergibt. Dividiert man eine Zahl durch die übernächste Zahl erhält man ein Ergebnis von rund 0,382. Je höher die jeweiligen Zahlen dabei sind, desto näher liegen die Ergebnisse an den idealtypischen Werten von 0,382 und 0,618. Weitere Fibonacci-Verhältnisse werden z.B. an den Werten von 0,236; 0,5; 0,764; 1,382; 1,618 usw. festgemacht.
Im Rahmen der Technischen Analyse wird nun unterstellt, dass Korrekturen häufig an solchen Fibonacci-Marken enden und der Markt dort zu drehen beginnt. Kommt es also nach einem Aufwärtsimpuls eines Wertpapiers oder generell eines Basiswerts zu einer Korrektur, so wird zur Ermittlung der Fibonacci-Retracements zunächst die vorangegangene Trendbewegung gemessen. Das Ergebnis wird anschließend mit um 38,2% bzw. 50% bzw. 61,8% der zuvor ermittelten Länge korrigiert.
Auf diese Weise ergeben sich die Werte für die entsprechenden Fibonacci-Retracements. Fallen solche Fibonacci-Levels mit anderen charttechnischen Unterstützungen zusammen, so erhöht dies deren Aussagekraft enorm.
- Timezones und Retracements
- Fächer und Bögen
- Projektionen
Anwendungsinformation: Beim Erstellen dieser Projektion müssen Sie anfangs die linke Maustaste gedrückt halten, bis zum zweiten Punkt navigieren und die Maustaste dort loslassen.
Den letzten Punkt können Sie dann einfach mit einem weitern Klick der linken Maustaste fertigstellen. Wenn Sie die Maustaste anfangs nicht gedrückt halten, wird die Projektion nicht richtig angezeigt.
Erweiterter Dialog
Allen Fibonacci-Objekten steht ein erweiterter Dialog zur Verfügung in dem die Fibonacci-Levels, die Farben für die unterschiedlichen Linien, und welche Fibo-Levels man angezeigt bekommen möchte, einstellen kann:
Hier gibt es folgende Möglichkeiten:
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Löschen ganzer Objekte oder einzelner Levels
Nachdem ein Objekt erstellt wurde, kann es per Mausklick ausgewählt werden und mit der Taste "Entf" (Tastatur) entfert werden.
Sie können auch einzelne Levels der Objekte löschen, indem Sie die Umschalt (Shift) Taste (Tastatur) gerückt halten und die Levels mit der linken Maustaste anklicken.
Achtung! AgenaTrader behalt die Einstellungen des letzten Objekts, daher wird ein neues Objekt in derselben Weise dargstellt. Dh. die gelöschten Levels werden beim Erneuten Zeichnen nicht mit eingezeichnet. Um die Levels wieder zu aktivieren, müssen per Doppelklick auf das Objekt die Einstellungen im Popup editiert werden.
Speed Linie
Speed Resistance Linien dienen dazu potentielle Unterstützungs- und Widerstandsbereiche zu finden. Das Tool wurde von Edson Gould entwickelt und ist ähnlich dem Gann Fan oder dem Fibonacci Fan. Die Speed Lines bestehen aus drei Trendlinien, wobei die erste Linie von einem Tiefpunkt zu einem Hochpunkt (Aufwärtstrend) oder von einem Hochpunkt zu einem Tiefpunkt (Abwärtstrend) gezogen wird. Die beiden anderen Linien sind Unterstützungs- bzw. Widerstandslinien und werden darunter (Aufwärtstrend) bzw. darüber (Abwärtstrend) beim 1/3 und beim 2/3 Retracement gezeichnet.
Gann Fächer rauf / Gann Fächer runter
Ein Gann Fan ist ein analytisches Tool aus der technischen Analyse, eine Technik aus der Derivatewelt und von dem Börsenprofi und Aktienbroker W.D. Gann erfunden. Der Gann Fan indiziert Zeit- und Preisbewegungen, die ihren Ursprungspunkt von wichtigen Hochs oder Tiefs haben und kann so helfen mögliche Ausbruch- bzw. Einbruchsszenarien zu erkennen.
Die jeweiligen Linien kommen gestreut (bildlich wie Luft bei einem Fön) vom jeweiligen Ursprungspunkt (einem Hoch oder Tief). Diese Linien des Gann Fans werden dabei durch die verschiedenen Winkel gebildet, die alle von einem besonderen, charttechnisch bedeutsamen Ursprungspunkt ihren Ausgang finden.
Die Trendlinie (1x1 = 45°) wird von Gann am wichtigsten eingestuft. Liegt der Kurs über der Trendlinie, so indiziert das Chartbild einen Bullenmarkt. Liegt der Kurs unter der Trendlinie (45° Linie) so indiziert das Chartbild einen Bärenmarkt.
Gann interpretierte die 1x1-Linie (45°) als eine starke Unterstützungs- bzw. Widerstandslinie (je nach Marktrichtung zu betrachten), verwies aber auch auf die weiteren Winkel.
Diverse Gann-Winkel:
1x8 - 82.5 Grad
1x4 - 75 Grad
1x3 - 71.25 Grad
1x2 - 63.75 Grad
1x1 - 45 Grad
2x1 - 26.25 Grad
3x1 - 18.75 Grad
4x1 - 15 Grad
8x1 - 7.5 Grad
Die Gann Fans benutzen diese genauen geometrischen Muster zur Vorhersage von Kursbewegungen. Bei Gann-Linien werden die oben ausgewiesenen 9 Widerstandslinien in regelmäßigen Abständen in den Chart eingezeichnet.
Andrew's Pitchfork
Andrew´s Pitchfork eignet sich bedingt als Trendlinien-Indikator. Man könnte diesen Indikator im direkten Vergleich mit anderen Indikatoren als einen sekundären Indikator bezeichnen. Ganz einfach, weil er auch nicht so alltäglich in der Charttechnik verwendet wird. In der täglichen Arbeit der technischen Analyse sind einfache Trendlinien, Trendkanäle und andere Modelle in der Verwendung höher angesiedelt.
Dennoch kann Andrew´s Pitchfork unterstützend hinzugezogen werden, um die bereits komplett angefertigte Analyse nochmals mit einem weiteren Indikator zu prüfen und zu untermauern.
Andrew´s Pitchfork ist eine Studie über Trendlinien, die von Dr. Alan Andrews vor Jahrzehnten entwickelt wurde. Andrew´s Pitchfork besteht aus drei parallelen Trendlinien, die in ein Chartbild gezeichnet werden. Die Zusammensetzung der Linien, Ihr Bild ähnelt einer "pitchfork" (Mistgabel/Heugabel), sind der Grund für die Namensgebung. Die obere und untere Linie machen Raum für die Unterstützungszone und für die Widerstandszone.
Der Indikator ist für alle Zeitintervalle nutzbar. Ein Aufwärtstrend wird durch das Aufsetzen und Abprallen von der Unterstützungslinie verdeutlicht. Ein Abwärtstrend durch das Abprallen an der Widerstandslinie. Wie bei ähnlichen Indikatoren ermöglicht es dieser Indikator an den besagten Schlüsselstellen die jeweiligen Positionen im Markt einzunehmen.
Swing-Modus-Anhänger perfektionieren Andrew´s-Pitchfork weiter, indem sie weitere Parallellinien zwischen den jeweiligen Unterstützungs- und Widerstandslinien einziehen, um dann die jeweiligen Zwischenlinien als weitere Indikatoren zu nutzen. Sie beziehen dann immer, wenn der Kurs die jeweilige Linie berührt (je nachdem von oben oder von unten) Position im Markt.
Tirone Levels
Tirone Levels (entwickelt von John Tirone) sind drei horizontale Linien, welche z.B. wie Fibonacci Levels oder Quadrant Lines als Unterstützung/Widerstand dienen können.
Die Berechnung basiert auf dem tiefsten Tief und dem höchsten Hoch eines bestimmten Zeitraums:
- Die mittlere Linie wird berechnet, indem man die Differenz zwischen dem Hochpunkt und dem Tiefpunkt kalkuliert und durch 2 dividiert.
- Die obere Linie wird beim 1/3 Level zwischen Hoch- und Tiefpunkt gezeichnet
- Die untere Linie wird beim 2/3 Level zwischen Hoch- und Tiefpunkt gezeichnet.
Quadrant Linien
Quadrant Linien teilen einen Preisbereich in vier gleich große Bereiche.
Es werden fünf Linien und vier Quadranten auf den Chart gezeichnet:
- Die obere Linie definiert den Hochpunkt
- Die untere Linie definiert den Tiefpunkt
- Die mittlere Linie markiert das 50 % Level der Preisspanne.
- Die anderen zwei Linien werden aus den forgegangenen Linieniveaus und der Quadrant-Größe berechnet.
Quadrant Linien werden nicht als typischer Indikator gesehen, sondern als ein Maßstab für die Price Action. Die Linien erlauben technischen Analysten visuell Preislevels relativ zu einer ausgewählten Preisspanne zu quantifizieren.
Raff Regression Kanal
Der Raff Regression Kanal ist eine lineare Regression-Methode, die sich auf der bestmöglichen Anpassung einer Linie zu der Preisreihe basiert (diese wird mit einer OLS (ordinal least squares) Methode berechnet). Die lineare Regressionslinie verläuft genau in der Mitte des fallenden Trendkanals (Mittellinie). An der größten Abweichung von der Mittellinie wird entweder die obere bzw. die untere Trendkanallinie eingezogen. Mit demselben Abstand wird die entgegengesetzte Linie eingezeichnet.
Bei der Erstellung eines Regressionskanals wird folgendermaßen vorgegangen:
- Im ersten Schritt wird aus allen Schlusskursen eine Gerade berechnet (nach der Formel der kleinsten Quadrate), die so durch die Schlusskurspunkte verläuft, dass die Kurse im rechnerischen Durchschnitt so nah wie möglich an dieser Linie liegen.
- Dann wird die erste Trendline als Parallelverschiebung an das erste High oder Low geführt.
- Im nächsten Schritt wird mit derselben Distanz die zweite Trendkanallinie auf der anderen Seite der Regressionslinie eingezeichnet.
Jetzt ist der Trendkanal mit 3 Linien komplett und rechnerisch sehr viel exakter als ein per Hand eingezeichneter Trendkanal.
Trendkanal
Der Trendkanal kann per Hand gezeichnet werden. Man setzt an einem Tiefpunkt oder Hochpunkt im Chart an und verbindet diesen mit anderen Tiefpunkten bzw. Hochpunkten. Die gegenüberliegende Linie wird dementsprechend angepasst.
Free Hand Drawing
Mit dem Free Hand Drawing kann man diverse Markierungen, Notizen, etc. am Chart machen.
Chart Distanzmesser
Mit dem Chart Distanzmesser kann man sich den Abstand vom Preis, Bars & Prozent anzeigen lassen.